Sollte
der Spitzensteuersatz weiter angehoben werden? Missbrauchen
Politiker das Thema Reichensteuer für den
Wahlkampf? Besonders
zu Wahlkampfzeiten wird wieder und wieder die Uraltklamotte
"Reichensteuer" aus dem Hut gezogen. Das Kalkül dieser
populistischen Trumpfkarte scheint genial und einfach: Die
Reichen sind in der starken Minderheit, man verprellt kaum
eigene Klientel und kann sich dennoch beim Großteil
der Bevölkerung so richtig einschleimen und den Robin
Hood herauskehren. Sachlich
gilt die Reichensteuer bei den meisten Experten als
törichte Lachnummer. Denn es hat sich längst
herumgesprochen, dass wir heute in einer freien
globalisierten Welt leben, in der man Großverdiener
und Vermögende nicht einfach im Hochsteuerland
wegsperren oder festhalten kann. Gutverdienende
Leistungsträger sind die Stützen jeder
Gesellschaft, der Schlüssel zum breiten Wohlstand.
Diese Eliten sind überall in der Welt begehrt. Mit
verlockenden Angeboten (und niedrigen Abzügen) versucht
mehr oder weniger jeder Staat, die besten Wissenschaftler,
Ingenieure und Professoren für sich zu gewinnen und aus
dem Ausland abzuwerben. Sigmar
Gabriel: "... müssen die Spitzenverdiener auch ein
Stück zurückgeben an die Gesellschaft, die diese
Grundlage auch ihres persönlichen Reichtums doch
bezahlt hat". Was
Gabriel sagt, hört sich vordergründig gut an. Aber
"ein Stück zurückgeben" - erfolgt das nicht schon
längst? Fromme
Sprüche helfen in dieser Neiddiskussion leider nicht
weiter. Es macht sich zwar gut, wenn man als
Politiker
"mehr Solidarität"
einfordert und darauf verweist, dass breite Schultern auch
mehr "Verantwortung" tragen können. Dabei sind diese
Mahnungen aber gerade in unserem Land mehr als verfehlt,
denn ich kenne kein großes Land, in dem mehr
umverteilt wird als hierzulande. Gibt es irgendwo einen
Staat mit über 20 Millionen Einwohnern, der mehr
Sozialleistungen bietet als Deutschland? Gibt es ein
weiteres Land, in dem es einkommenslosen Familien dank der
Agenda 2010 nicht selten besser geht als Niedrig- oder
Durchschnittsverdienern
(Kinderarmut). 2001
beschloss die Koalition aus SPD und Grünen eine
Absenkung des Spitzensteuersatzes von 53 auf 42 %. Die
CDU/SPD-Koalition wiederum erhöhte diesen
Spitzensteuersatz auf 45 % (beginnend mit dem 1. 1. 2007 und
wirksam ab einem Einkommen von 250.000 Euro bei Ledigen bzw.
500.000 Euro bei Verheirateten). Spitzensteuersätze
im
Ländervergleich
(Stand 2010) Monaco 0
% Bulgarien 10
% Litauen 15
% Litauen 15
% Tschechien 15
% Rumänien 16
% Slowakei 19
% Estland 21
% Lettland 23
% Weltweiter
Durchschnitt 28,9
% Polen 32
% Malta 35
% Schweiz 39,7
% Griechenland 40
%* Luxemburg
40,56
% Italien 44,15
% Frankreich 45,8
%** Deutschland 47,5
% Schweden 56,6
%*** *rein
theoretisch. Da es keine funktionsfähige
Steuerbehörde gab, haben die reichen Griechen
meistens überhaupt keine Steuern gezahlt.
Es
ist leider so: Eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes
bringt langfristig keine Mehreinnahmen. Zwar kann der
Staat kurzfristig seine Steuereinnahmen
geringfügig aufbessern, langfristig gesehen aber
brechen die Einnahmen weg. Nicht nur, weil durch eine
Reichensteuer eine nicht unerhebliche Zahl der
"Besserverdiener" aus unserem Land vergrault wird und damit
Steuereinnahmen wegfallen - unser Land wird von
ausländischen Eliten und Investoren auch als weltfremd
und unattraktiv wahrgenommen. Dadurch schrumpft
allmählich unsere technologische Kompetenz und somit
die industrielle Leistungsfähigkeit. Der
tatsächliche Schaden durch die Reichensteuer ist
letztlich kaum zu ermessen und sicher weit höher als
der kurzfristige Nutzen. Im
Frühjahr 2012 gewann der französische Sozialist
Hollande die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Wie
angekündigt, hob er den Spitzensteuersatz kräftig
an. 2001
beschloss die Koalition aus SPD und Grünen eine
Absenkung des Spitzensteuersatzes von 53 auf 42 %. Warum tat
sie das? Sicherlich
nicht, weil sie ihr Herz plötzlich für die Reichen
entdeckt hatte und ihre Stammwähler einmal so richtig
provozieren wollte. Nein - sie handelte aus der Einsicht,
dass in einer globalen Welt ein Steuerwettbewerb herrscht
und hohe Spitzensteuersätze nichts bringen, wenn
Konkurrenzländer in dieser Hinsicht für die
Reichen wesentlich attraktiver sind. Wenn
die SPD den Spitzensteuersatz jetzt wieder anheben will,
dann sollte sie doch zugeben, dass ihre Steuersenkung von
2001 ein Fehler war. Mit
dem Thema Reichensteuer punkten die Populisten gleich in
doppelter Weise. Zum einen attackieren sie die weithin
unbeliebten Besserverdiener, zum anderen können sie dem
Wahlvolk ungeniert weitere soziale Wohltaten versprechen,
denn sie haben ja vordergründig eine
Gegenfinanzierung präsentiert. Dass sich derlei
Umverteilungen später als Milchmädchenrechnungen
herausstellen, merkt der Wähler erst nach dem
Urnengang. Wenn überhaupt!
Denn
nach alter Sitte werden Fehler natürlich niemals
eingestanden und stattdessen irgendwelche anderen Ursachen
vorgeschoben (schlechte Weltwirtschaftslage, zu hohe
Lohnabschlüsse, hohe Rohstoffpreise, Eurokrise
usw.). Wie
die Praxis immer wieder lehrt, lassen sich die Eliten nicht
über Gebühr ausnehmen. Sie ziehen die
Konsequenzen, wenn der Staat sie als Goldesel missbrauchen
will. So kommt es leider wie es kommen muss: Letztlich
zahlen die Gering- und Durchschnittsverdiener die Zeche,
bei ihnen bleibt alles hängen, sie können sich
nicht so einfach ins Ausland absetzen. So darf es dann auch
nicht weiter verwunden, dass die Nettoeinkommen der
Facharbeiter und Rentner sich seit 1980 im deutschen
Exportwunderland verringert
haben
(trotz
aller produktiven Fortschritte). Wenn
wir eine Weltregierung hätten und die
Spitzensteuersätze in allen Staaten gleich wären,
dann könnte man getrost den Großverdienern noch
mehr abverlangen (weil die Fluchtwege versperrt
wären). Aber
selbst in einer solch fiktiven Situation dürfte man den
Bogen nicht überspannen - denn wenn sich Leistung
kaum noch auszahlt, wird sich auch keiner mehr groß
anstrengen. Doch mit dem Wenn und Aber kommt man nicht
weiter - wir haben nun einmal keine Weltregierung, wir haben
keine einheitlichen Spitzensteuersätze! Also
dürfen wir auch nicht so tun, als seien sie
vorhanden. Auch
die USA locken mit niedrigen Einkommenssteuern. Zwar
gibt es auch heute noch Idealisten, die ihrem Land die Treue
halten, obwohl sie in anderen Staaten finanziell weit besser
dastehen würden. Bei diesen Idealisten handelt es sich
noch um echte Patrioten - sie bleiben nicht zuletzt aus
Vaterlandsliebe. In Deutschland wurde aber
der
Patriotismus weitgehend ausgerottet
(um
den Traum von der Europäischen Union zu
verwirklichen). Schon
Studenten planen den Abgang
In
diese Auslese der jungen Generation hat der Staat 25 Jahre
investiert - und den Nutzen daraus ziehen dann andere
Länder. Dass
es auch in unserem Land viel Unrecht gibt, steht außer
Zweifel. Wie sich zum Beispiel manche Geschäftemacher
oder Investmentbanker mit unredlichen Methoden bereichert
haben, ist mehr als ein Ärgernis. Auch sind
tatsächlich viele Managergehälter wegen abstruser
Gewinnbeteiligungen inakzeptabel.
Aber
diese immer wieder genussvoll ins Rampenlicht gezerrten
Ungereimtheiten tragen wenig zur Versachlichung des Themas
bei. Überall tummeln sich schwarze Schafe und
Betrüger, aber dies darf man doch nicht verallgemeinern
und kollektiv bestrafen! Es sind schließlich die
gesetzgeberischen Versäumnisse des Staates, die die
ungebührlichen Abzocker-Exzesse erst
ermöglichen. Ich
gewinne leider immer wieder den Eindruck, dass manch
einflussreichen Spitzenpolitikern der Wahlsieg wichtiger
erscheint als alles andere. Offenbar
geht es diesen Leuten gar nicht mehr um das Volkswohl, so
wie es das Grundgesetz gebietet. Sie denken taktisch:
"Erst müssen wir die Wahl gewinnen (mit welchen
Methoden auch immer) und dann können wir sehen, was wir
für die Bevölkerung tun können". Ein Sieg
der gegnerischen Partei wäre für sie der Supergau,
den es unbedingt zu verhindern gilt. Und deshalb wird selbst
in Zeiten einer akuten Weltwirtschaftskrise mit alten Tricks
zu punkten gesucht: höhere Reichensteuer,
Vermögenssteuer,
Börsenumsatzsteuer
-
dafür mehr Geld für die Familien
und
Bildung. Wer
kann da noch nein sagen. Klingt doch alles gut... Ganz
ausgekochte Populisten bemühen gerne immer wieder
dubiose Scheinargumente: Sie behaupten ganz einfach, in
anderen Ländern würden höhere Einkommens- und
Vermögenssteuern bestens funktionieren. Verschwiegen
wird, dass in der Regel dann auch die Umstände ganz
andere sind. Die höhere Grundsteuer in manchen
Ländern erklärt sich zum Beispiel oft schon
dadurch, dass dort in den Grundsteuern bereits die
Müllabfuhr, Abwasser- und
Straßenreinigungsgebühren enthalten sind. Leistungsfeindliche
Spitzensteuersätze haben sich schon früher nicht
bewährt. Heute
aber, in einer Welt der offenen Grenzen und der bequemen
Ein- und Ausbürgerung, sind überhöhte Steuern
nicht mehr durchzusetzen (führen zur allmählichen
Vergraulung der Reichen und Eliten). Auch
wenn ich mich hier gegen eine Erhöhung der
Reichensteuer ausspreche, gibt es in einem Punkt doch
dringenden Handlungsbedarf: Die zahlreichen
Steuerschlupflöcher müssen endlich gestopft
werden! Die sorgen nämlich für echte
Ungerechtigkeit. Steuerschlupflöcher erlauben
manchen Großverdienern und Vermögenden
(und auch den Konzernen), sich vor der Steuerpflicht zu
drücken und sich auf legale Weise durchzuschummeln. Ist
es nur Unfähigkeit, die der Staat auf diesem Gebiet an
den Tag legt oder steckt doch anderes Kalkül
(Lobbyinteressen) dahinter? Die
"Besserverdiener" sind immer die Gelackmeierten: Sie
müssen die hohen Steuersätze ertragen und haben
bei der Steuervermeidung kaum Chancen. Nur die wirklich
Reichen können sich die besten Steuerexperten leisten
und sich arm rechnen. Durch
pauschale Anhebung der "Reichensteuern" wird das Unrecht nur
verschlimmert. Nur eine Steuervereinfachung und die
Schließung der Steuerschlupflöcher kann helfen
und Gerechtigkeit bringen. "Die
Reichensteuer war schon immer ein beliebter
Wahlkampfschlager - die perfekte Masche, um auf Dummenfang
zu gehen." Mythos
Reichensteuer: Ohne
die durch den Abbau der Zölle (und der Subventionierung
der Transportkosten) bewusst eingeleitete Globalisierung
hätte es auch die Banken- und Weltwirtschaftskrise 2009
nicht gegeben. Denn erst die Globalisierung macht den
Kapitalismus wild und unberechenbar und entzieht
den Regierungen die Kontrolle über die eigene
Volkswirtschaft.
Außerdem
würden Politiker, die sich tatsächlich dem
Volkswohl verpflichtet fühlen, wohl kaum
die
absurde
Bestrafung der Arbeit
weiter
dulden. Wer die Arbeit mit 50 Prozent Abgaben belastet, den
Kapitaleinsatz (die Automatisierung) aber mit hohen
Subventionen und Steuergeschenken belohnt, der darf sich
nicht wundern, wenn Lohnverzicht und Massenarbeitslosigkeit
zur Selbstverständlichkeit werden, die Marktwirtschaft
nicht mehr funktioniert und ineffizient wird. Aber eine
dumpfe Neid- und Umverteilungskampagne bringt leider mehr
Beifall und Zustimmung als die wahren Ursachen der globalen
Krise anzugehen. Eine
herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel
(www.neo-liberalismus.de/reichensteuer.html) gefallen haben,
empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine
Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für
notwendige Veränderungen.Es dankt Ihnen Manfred J.
Müller Startseite
www.neo-liberalismus.de Manfred
Julius Müller analysiert und kritisiert seit 40 Jahren
weltwirtschaftliche Abläufe. Er ist Autor verschiedener
Bücher zu den Themenkomplexen Globalisierung,
Demokratie, Kapitalismus und Politik.
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem
einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle
Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut
eingeflochten werden. "In
Dänemark klappt es doch
" Da
wurde doch tatsächlich argumentiert, dass in
Dänemark die hohen Lohn- und Einkommensteuern bestens
funktionierten, denn den Dänen ginge es doch gut.
Was dabei nicht erwähnt wurde: 1.
Dänemark finanziert sein Sozialsystem (Kranken- und
Rentenversicherung) nicht über Beiträge wie in
Deutschland, sondern hauptsächlich über die Lohn-
und Einkommenssteuern. Insofern ist die tatsächliche
Abgabenlast kaum höher als in Deutschland. 2.
Dänemarks Mehrwertsteuersatz ist mit 25 % deutlich
höher als in Deutschland (19 %). Die gleichen
Sozialpolitiker, die die hohen dänischen Lohnsteuern
loben, verschweigen diesen Fakt und lästern über
die hohe deutsche Mehrwertsteuer. 3.
Dänemark grenzt nicht an Billiglohnländer (hat
also viel weniger direkte Dumpingkonkurrenz als Deutschland)
und lässt unqualifizierte Wirtschaftsflüchtlinge
(die den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem belasten
würden) kaum ins Land. 4.
Dänemark ist ein souveränes
Land
mit
einer eigenen Währung
(und
hat dadurch mehr Einfluss auf die Gestaltung der eigenen
Wirtschaft).
Translater:
Bringt
eine Reichensteuer den erhofften Erfolg?
In Deutschland dagegen proben linke Politiker den
umgekehrten Weg: Die ewigen Diskussionen über eine
Anhebung der Reichensteuer (bzw. Erbschafts- und
Vermögenssteuer) irritieren die Eliten aus dem In- und
Ausland - immer mehr kluge Köpfe wandern aus,
während die
Armutsflüchtlinge aus aller Welt
von
unserem Sozialsystem schwärmen und an unsere Türen
klopfen.
Sind 47,5 Prozent Spitzensteuersatz etwa gar nichts,
"kein Stück"? (45 % reiner Spitzensteuersatz, auf diese
Summe dann noch einmal 5 % Solidaritätszuschlag).
Wird da nicht dem Wähler eine Unmoral bzw. Steueroase
suggeriert, die bei weitem nicht vorhanden ist?
Mythos
Reichensteuer:
"Mehr
Solidarität" und "breite Schultern"...
Die Logik liegt auf der Hand: Je höher die
Einkommensteuer für Besser- und
Großverdiener, desto intensiver deren
Überlegungen, in gastfreundlichere Länder
auszuwandern.
**Frankreichs sozialistischer Präsident
Hollande will Einkommensmillionäre mit 75 %
besteuern. Den Flurschaden dieser populistischen
Strategie wird man schon bald bewerten
können.
***mit anderen Werten nicht vergleichbar, da die
skandinavischen Länder ihre
Sozialversicherungen hauptsächlich über
Steuern finanzieren.
Eine
Reichensteuer wird zu Einnahmeausfällen
führen!
Dass sein populistisches Umverteilungskonzept nicht aufgehen
wird, wird der Wähler bald merken.
Warum
hat die SPD den Spitzensteuersatz 2001
gesenkt?
Es war aber kein Fehler, sondern nur die Anpassung an die
veränderte Weltlage (die offenen Grenzen).
Reichensteuer
für neuerliche "soziale Errungenschaften"
...
Mythos
Reichensteuer:
Letztlich
muss der Mittelstand wieder die Zeche
zahlen!
Mythos
Reichensteuer:
Wenn
wir eine Weltregierung hätten...
Ein Einkommensmillionär zahlt maximal 30 %, der
Höchststeuersatz liegt bei 35 %.
Mythos
Reichensteuer:
Es
fehlt auch noch der Patriotismus...
"Wer sich nicht schämt ein Deutscher zu sein ist
rechtsradikal". Dieser häufig verwendete Satz sagt
genug. Welche Spitzenkraft wird bei einer solch
allgegenwärtigen Grundhaltung noch irgendwelche
Pflichtgefühle gegenüber seinem Heimatland
entwickeln?
Wegen schlechter Berufsbedingungen (viel Stress und
Verantwortung bei niedrigem Gehalt und hohen Abgaben) planen
bereits viele Studenten ihre Auswanderung.
Mythos
Reichensteuer:
Die
Buhmänner als Totschlagargument!
Und wenn man schon den Moralapostel spielt: Warum regt
sich dann kaum Widerstand gegen Millionengagen der
großen Publikumslieblinge - den Superstars des Sports,
Films, Fernsehens und der Musikbranche? Warum
stoßen wir uns nicht einmal an den aberwitzigen
Nebeneinkünften mancher Berufspolitiker?
Mythos
Reichensteuer:
Opium
fürs Volk
"Aber
in anderen Ländern funktioniert doch die Reichensteuer
"
Bei den hohen Einkommenssteuern in Skandinavien gilt es zu
beachten, dass dort im Gegenzug kaum oder nur sehr geringe
Sozialversicherungsbeiträge erhoben werden (die
Abgabenlast insgesamt also etwa gleich ist). Für einen
fairen Vergleich muss man also auch das Umfeld
berücksichtigen. Ebenso wie den Standort:
Großbritannien zum Beispiel genießt eine
ziemlich abgeschottete Insellage, es grenzt nicht wie
Deutschland an acht Nachbarstaaten mit gegeneinander
konkurrierenden Steuersystemen.
Mythos
Reichensteuer:
Der
eigentliche Skandal sind die
Steuerschlupflöcher!
Angela Merkel hat in ihrem Wahlkampf 2005 immerhin versucht,
dieses bekannte Grundsatzproblem anzugehen und durch ein
Steuervereinfachungsgesetz die Voraussetzungen für mehr
Steuergerechtigkeit zu schaffen. Leider wurde ihr aber
dieser mutige Vorstoß wenig gedankt: In einer
äußerst polemisch geführten Gegenattacke
gelang es dem Altkanzler Gerhard Schröder, das
zukunftsweisende Kirchhof-Modell zu diskreditieren (und
damit für lange Zeit zu verhindern). An das Ausland
geben wir damit ein völlig falsches Signal - wir
erscheinen oberflächlich als abschreckendes
Steuerhochlohnland, während der hohe
Gestaltungsspielraum im Verborgenem bleibt. Noch dümmer
geht's nimmer.
Ablenkung vom eigentlichen Verrat
Dass
es den Durchschnittsverdienern trotz permanenter
Produktivitätsverbesserung
heute
schlechter geht als 1980,
ist alles andere als normal. Ebenfalls inakzeptabel ist,
dass wir seit 40 Jahren eine
Massenarbeitslosigkeit erdulden
müssen, die selbst in Boomzeiten als
selbstverständlich hingenommen wird. Ursache für
diese gigantische Fehlentwicklung ist nicht die mangelhafte
Umverteilung, sondern der innereuropäische und
globale Lohndumpingwettbewerb, den man sich mit dem
Verzicht auf angemessene Zollgrenzen selbst eingehandelt
hat. Wenn Sozialpolitiker ernsthaft etwas für ihre
Klientel tun möchten, dann wäre ein Umkehrprozess
dieses Irrwegs naheliegender als alles andere.
Sollten
Sie eine meiner Bemerkungen als verletzend, unpassend oder
unzutreffend empfinden, teilen Sie es mir bitte per Email
unter m.mueller@iworld.de mit. Ich lege auf Fairness und
Korrektheit in meinen Texten großen Wert und
möchte niemandem Unrecht tun. Ich halte mich
parteipolitisch für neutral und gehöre auch keiner
Partei an. In den 1990er Jahren war ich lediglich einige
Jahre Mitglied der CDU, um die Einführung des Euro zu
verhindern.
Impressum
© Manfred Julius Müller (unabhängiger,
parteiloser Wirtschaftsanalyst und Zukunftsforscher).
Erstveröffentlichung Juli
2009 (aber immer noch aktuell)
Überwindung
der Denkverbote statt populistischer Gesundbeterei
Auch
die nachstehenden Links verweisen auf Seiten, die
nicht von staatlichen Institutionen, Global
Playern, Konzernen, Verbänden, Parteien, Stiftungen,
Gewerkschaften, Hilfsorganisationen, NGOs, der EU- oder der
Kapitallobby gesponsert und gehypt werden.
©
sämtlicher Texte: Manfred Julius Müller
Manipuliert
das deutsche Staatsfernsehen die öffentliche
Meinungsbildung?
Doppelpass:
"Es ist nur fair, wenn Migranten ihre alte
Staatsbürgerschaft behalten
dürfen!"
Die
wahren Ursachen des Fachkräftemangels.
Problemlösungen
Krisenmanagement:
Die Fehler der Ampelregierung
Globalisierung
pro und contra - Abwägung der Vor- und Nachteile
Asyl:
Wie demokratisch sind die
Menschenrechte?
Scheindemokratie:
Die Tyrannei der radikalen Mitte!
Die
schleichende Auflösung Deutschlands und die Umwandlung
zum Vielvölkerstaat
Wie
ticken die EU-Kritiker? Was wollen sie
überhaupt?
Zwingt
das Grundgesetz unsere Demokratie in eine
Zwangsjacke?
"Wir
alle wollen doch alle die offenen
Grenzen!"
Agenda
2010 / Bürgergeld. Damit Arbeit nicht mehr
lohnt?!
Bücher
von Manfred J. Müller
Was
ist dreist?
Dreist
ist, wenn trotz eines seit 1980 anhaltenden schleichenden
Niedergangs und Lohnrückgangs immer noch am zollfreien
Welthandel, am Subventionswettlauf, am Euro, am
EU-Bevormundungs- und Bürokratiemonstrum, an der
Umwandlung Deutschlands zum Multikulti-Vielvölkerstaat,
an der kollektiven Erbschuldideologie usw. festgehalten
wird.
Wie sehr die Leute von Spitzenpolitikern bezüglich
der Reichensteuer genasführt werden, konnte man gestern
(29.7.2009) am Fernsehschirm miterleben.
Berücksichtigt man noch die dänische Luxussteuer
(beim Pkw ca. 100 %), werden die Unterschiede zur
deutschen Konsumsteuer noch viel deutlicher.