Freihandelszonen:

Neoliberale befürworten Freihandelszonen und die Abschaffung der Grenzen der Nationalstaaten.

 

Meine Meinung:

Hier sieht man mal wieder, wie verlogen und widersprüchlich die neoliberale Zielsetzung ist. Grundidee des Neoliberalismus ist die Abschaffung des Protektionismus, aber die Errichtung der Freihandelszonen zielt doch letztlich auf die Benachteiligung derjenigen, die sich außerhalb dieses Schutzgebietes befinden. Freihandelszonen sind folglich immer protektionistisch ausgerichtet. Die Neoliberalen stellen Forderungen auf, die miteinander völlig unvereinbar sind.

Die gewünschte Abschaffung der nationalen Grenzen innerhalb der Freihandelszone führt zu einem irrationalem Wettbewerb, wie man an der heutigen EU ablesen kann. Westeuropäer werden in einen ungleichen Wettbewerb mit den osteuropäischen Billiglohnländern gezwungen, der auf Dauer kaum zu gewinnen ist. Es sei dann, man nähert sich langfristig dem östlichen Niedriglohnniveau (in diesem Prozess befinden wir uns gerade). Auffällig ist, dass nicht einmal die Billiglohnländer davon groß profitieren. In vielen EU-Niedriglohnländern ist die Arbeitslosenquote noch höher als in Deutschland, die Arbeitsbedingungen sind dort in manchen Bereichen katastrophal und menschenunwürdig.

Die Auflösung der Grenzen geht einher mit einer Entnationalisierung, deren fatale Folgen man in politischen Kreisen noch gar nicht begriffen zu haben scheint. Ein Staat, der sich selbst verleugnet und mit dem sich seine Bürger nicht mehr identifizieren können, ist auf Dauer nicht überlebensfähig. Denn die zunehmende Verachtung des eigenen Staates schürt den persönlichen Egoismus (es entwickelt sich eine Forderungs- und Bedienermentalität gegenüber dem Staat).

 

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Manfred Julius Müller
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